München. Wie kann die Kommunikation, Zusammenarbeit und Verwaltung im Ehrenamt verbessert werden? Die Preisträger des diesjährigen Ehrenamtspreises der Versicherungskammer Stiftung unter dem Motto „Mia san digital – Ehrenamt 4.0“ haben dafür vorbildhafte digitale Lösungsansätze gefunden.

Kategorie: Wir gestalten!

Die Freiwilligen-Agentur Tatendrang München wird für ihr Projekt „Whats to do?“ – Freiwilliges Engagement für Kurzentschlossene über WhatsApp mit 5.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.

Mit „Whats to do?“ bietet die Freiwilligen-Agentur Interessierten die Möglichkeit, sich spontan und flexibel ehrenamtlich zu engagieren. Seit November 2016 können sich Interessierte für eine WhatsApp-Gruppe registrieren lassen, die Angebote zu spontanem ehrenamtlichen Engagement bietet. Jede Woche werden ein bis zwei Nachrichten an die mittlerweile rund 730 freiwilligen Helfer verschickt. Dabei wird bewusst in Zusammenarbeit mit rund 30 Partnern auf eine breite Vielfalt von Einsatzbereichen und unterschiedlichen Tätigkeiten geachtet. Um die Rahmenbedingungen für die Ehrenamtlichen und die beteiligten Einrichtungen zu klären und eine Verbindlichkeit herzustellen, waren alle Personen, die in der WhatsApp-Gruppe registriert sind, vorher bei einer persönlichen Beratung bei der Freiwilligen-Agentur. Durch diese zeitgemäße digitale Form der Kommunikation hat Tatendrang einen niedrigschwelligen Zugang zu bürgerschaftlichem Engagement geschaffen, sodass jeder sich spontan, gemäß seiner individuellen Situation und Interessen, engagieren kann.

Kategorie: Wir starten durch!

Mit 2.000 Euro wird das Projekt „App NFS Landkarte – Digitale Unterstützung unserer Ehrenamtlichen im Einsatz“ der Notfallseelsorge des Bistums Augsburg prämiert. Zusätzlich erhält die Notfallseelsorge Unterstützung in Form eines Coachings zur Weiterentwicklung der App.

Die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg widmet sich der akuten psychosozialen Notfallversorgung von Menschen nach dramatischen Ereignissen. Fast ausschließlich ehrenamtlich tätig, waren allein im Jahr 2017 ca. 200 MitarbeiterInnen über 1200 Mal im Einsatz. Mit einer eigenen App will die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg seine Ehrenamtlichen im Einsatz digital unterstützen. Sie kann kostenfrei von jedem im Apple- und GooglePlay-Store heruntergeladen werden. Durch die Aufteilung in zwei Ebenen sind sensitive Daten per individuelle Login der Einsatzkräfte geschützt. Die erste, öffentlich zugängliche Ebene der App zeigt in Form einer Landkarte u.a. ortsbezogene Informationen zu Verwaltungsgrenzen und Kontaktdaten von Organisationen im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) an. Die zweite Ebene, die passwortgeschützt und verschlüsselt ist, wird von den Einsatzkräften selbst genutzt und soll die Vernetzung und den schnelleren Zugriff auf Informationen während eines Einsatzes ermöglichen, darunter fallen z.B. Kontaktdaten aller MitarbeiterInnen der Notfallseelsorge, Routen und Einsatzmappen. In Zukunft sind weitere Funktionen für die App geplant, wie beispielsweise ein Messenger, um eine noch schnellere Kommunikation und Unterstützung während des Einsatzes zu ermöglichen. Langfristiges Ziel der App ist es auch andere Notfallseelsorge-Teams der Bayerischen Bistümer einzubeziehen, insbesondere für bistumsübergreifende Einsätze bei Großschadenslagen. Darüber hinaus sollen weitere Informationsschnittstellen zu anderen Institutionen wie Klinik- Polizei-, Rettungsdienst- und KIT-Einrichtungen angezeigt und aufgebaut werden.

Ausgezeichnet wurden die Projekte im Rahmen des Ehrenamtsymposiums der Versicherungskammer Stiftung am 7. Mai 2018 in München.

Dr. Markus Gruber (links), Ministerialdirektor im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, Wolfgang Reif (2. v. rechts), Vorstandsvorsitzender der Versicherungskammer Stiftung und Isabel Stier (rechts), Geschäftsführerin der Versicherungskammer Stiftung, prämierten die Preisträger der Notfallseelsorge des Bistums Augsburg und der Freiwilligen-Agentur Tatendrang München.

Bildmaterial stellen wir gerne auf Anfrage zum Abdruck zur Verfügung.

Kontakt: Katharina Strebel, Telefon: 089/ 2160 3483, katharina.strebel@vkb.de


Presse-Downloads

Pressemeldung (PDF)

Die Versicherungskammer Stiftung – 2011 anlässlich des 200. Geburtstags der Versicherungskammer Bayern gegründet – fördert Projekte, die sich im Bereich der Lebensrettung und Unfallvermeidung engagieren, sich der Prävention von Straftaten sowie der Sicherheit im öffentlichen Verkehr widmen oder auch soziale Aufgaben im Bereich der Feuerwehren wahrnehmen. Der Schwerpunkt liegt insbesondere darin, Menschen zum ehrenamtlichen Engagement zu befähigen, sie darin zu unterstützen und ihre gesellschaftliche Anerkennung zu fördern. Dadurch setzt die Versicherungskammer Stiftung Impulse, ermöglicht Kooperationen und gibt so Raum zu Dialog und Diskurs.